Für das Projekt „Leben am Wilhelminenberg“ wurde ein Sharing-Konzept für eine Nachbarschaft in Wien Ottakring entwickelt, ausgehend von drei Liegenschaften. Das Areal in der Vorstadt bietet zahlreiche Potenziale, beginnend mit einer gemeinsamen erneuerbaren Energiegewinnung und -speicherung durch ein Anergienetz mit Wärmespeicher sowie Photovoltaikanlagen mit Speicherbatterien. Darüber hinaus wurden Nutzungssymbiosen entwickelt, die liegenschaftsübergreifende Nutzungen von Erdgeschosszonen, Gemeinschaftsräumen, Tiefgaragen sowie Grünflächen ermöglichen.
Das umfassende Konzept untersuchte zahlreiche Möglichkeiten, um das maximale Sharingpotenzial des Quartiers zu erschließen. Dadurch können nicht nur ökonomische und ökologische Vorteile für Eigentümer:innen und Bewohner:innen erzielt, sondern auch die Lebensqualität verbessert und die nachbarschaftliche Gemeinschaft gestärkt werden.
Das Projekt „Leben am Wilhelminenberg“ ist auf Initiative von Impact Investor Alexander Ertler entstanden und basiert auf dem von (u.a.) tatwort 2021 abgeschlossenen Forschungsprojekt Pocket Mannerhatten.
Ausgelotet wurden bisher insbesondere die Umsetzung eines liegenschaftsübergreifenden, CO2-freien Energiekonzepts (Anergienetz mit Nutzung von Geothermie und PV sowie zugehörige Speichermedien), und ein Shared Mobility-Hub mit verschiedenen Fahrzeugen (Lastenrad, Elektro-Scooter, E-PKW, etc.). Zudem sollen öffentlich zugängliche Durchwegungen, eine gemeinsame Gestaltung zusammengelegter Grünflächen, die Ausbildung unterschiedlicher öffentlich zugänglicher Nutzungszonen entlang des öffentlichen Raums und qualitative Aufenthaltsorte im Innen- und Außenbereich umgesetzt werden. Mindestens zwei Gründerzeit-Zinshäuser im Gebiet werden generalsaniert, unter Einbezug gemeinschaftlicher Wohnformen (Mehrgenerationen-Wohnen, adaptierbare Wohnungsgrundrisse, Starter- Wohnungen,…).
Ein wesentlicher Projekterfolg im Herbst 2023 war die gemeinschaftliche Beauftragung einer technischen und wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie durch 12 Liegenschaften. Die Ergebnisse zeigten, dass das Projektvorhaben technisch möglich und wirtschaftlich rentabel ist.
Im Auftrag der Urban Innovation Vienna wurden 2025 im Zuge des Programms „100 Projekte Raus aus Gas“ kleine Nachbarschaftscluster weiter aktiviert und Wissen zu den angewendeten Methoden der Aktivierung und Beteiligung ausgetauscht.