50 Grüne Häuser – BeRTA Grünfassade

Projektstart: 2018

Projektende: 2020

Auftraggeber:innen

    • Forschungsprojekt 50 Grüne Häuser gefördert im Rahmen des Programms “Stadt der Zukunft”
    • Österreichweiter Roll-Out gefördert über die aws IÖB Toolbox

Projektpartner:innen

    • Wiener Umweltschutzabteilung (MA22)
    • Die Wiener Volkshochschulen GmbH – DIE UMWELTBERATUNG
    • GrünStattGrau Forschungs- und Innovations GmbH
    • Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Department für Bautechnik und Naturgefahren, Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau (IBLB)
    • Grünplan Landschaftsarchitekten
    • EIPELDAUER Garten- und Landschaftsbau GmbH
    • Dachgrün GmbH

Tätigkeiten von tatwort

    • Konzeption
    • Eruieren nutzerseitiger Anforderungen an das greening-toolkit
    • Entwicklung innovatives Partizipationsinstrument (zur schnelleren Abstimmung gebäudeintern und in der Verwaltung)
    • Auswahl der Demo-Partner
    • Geschäftsmodellentwicklung
    • Sozialwissenschaftliches Monitoring
    • Kommunikation und Dissemination
    • Gestaltung und Betreuung der Website berta-modul.at
    • Konsortialführung

All-in-One-Package für Fassadenbegrünung an bestehenden Häusern

Laut Klimaprognosen hat Wien künftig mehr sommerliche Hitze zu erwarten. Bauwerksbegrünungen reduzieren die gefühlte Temperatur bei Hitze um bis zu 13°C, sie verbessern die Luftqualität und sorgen für ein naturnahes, gesünderes Umfeld in der Stadt.

Zur Umsetzung von Grünfassaden im Bestand gab es vor dem Projekt noch keine breit anwendbare, preiswerte All-in-One-Lösung. Das „Nachrüsten“ bestehender Fassaden wurde zudem durch langwierige Abwicklungs- und Genehmigungsprozesse innerhalb von Gebäudegemeinschaften und der Verwaltung erschwert. Das notwendige Genehmigungsverfahren der Stadt Wien dauerte im Durchschnitt über ein Jahr.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „50 Grüne Häuser“ wurde erstmals – in Abstimmung mit der Stadt Wien – eine integrierte Kombi-Lösung entwickelt, bestehend aus dem „BeRTA Grünfassaden-Modul“, dem innovativen webbasierten Partizipationsinstrument, sowie praxisorientierten Pflege-Konzepten.

Das BeRTA-Modul ist seit 2020 am Markt erhältlich und wurde im Rahmen eines österreichweiten Roll-Outs in neun weiteren Städten errichtet.

Das BeRTA Grünfassaden-Modul

Das BeRTA Grünfassaden-Modul ist eine einfache, kostengünstige, breit implementierbare Pflanzentrog-Lösung für straßenseitige Fassadenbegrünung. Es besteht aus einem Pflanzgefäß mit 300 Liter Fassungsvermögen, einer Rankhilfe (sofern erforderlich bzw. technisch machbar), Substrat und zwei Kletterpflanzen, die für rund 8m² Begrünung sorgen. Alle Elemente sind aufeinander abgestimmt, speziell für die Spezifika des Bestandes entwickelt und enthalten alle Komponenten, um bestehende Fassaden „ergrünen“ zu lassen.

Die zuständigen Stellen des Magistrats waren in die Entwicklung des Moduls eingebunden, um den künftigen Genehmigungsprozess transparent und rasch zu gestalten. In der Entwicklung wurden vielfältige Anforderungen berücksichtigt, wie die Verwendung langlebiger und ökologischer Materialien oder eine passende Dimensionierung, mit der genügend Platz am Gehsteig verbleibt. Auch die standortgerechte Pflanzenauswahl und die Entwicklung geeigneter Pflegekonzepte waren Teil des Projekts. Die Erkenntnisse aus etwa 100 Interviews mit EigentümerInnen und BewohnerInnen zeigten den hohen Bedarf an Grün in der Stadt und flossen ebenfalls in die Entwicklung des Wiener Grünfassaden-Moduls ein.

Testlauf in Wien-Favoriten

Erprobt wurde die Innovation im Jahr 2019 in einem Co-Creation-Prozess mit 50 straßenseitigen Demo-Modulen in Innerfavoriten. Die ausgewählten Gebäude erhielten kostenlose BeRTA Grünfassaden-Module inklusive Lieferung, Montage und Einschulung. Die Bereitschaft, sich persönlich um die Pflanzen zu kümmern, wurde bereits bei der Vergabe als besonders positiv beurteilt. Das Modul ist so gestaltet, dass sich der laufende Pflegeaufwand in Grenzen hält: Dank des integrierten Wasserreservoirs im Gefäß muss auch in Hitzezeiten nur ein bis zwei Mal wöchentlich mittels Gießkanne oder Schlauch gegossen werden. Mittels Monitoring wurden die messbaren sozialen und (vegetations-)technischen Auswirkungen der Gebäudebegrünung im Zielgebiet Innerfavoriten erhoben.

Österreichweiter Roll-Out

Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Projekt wurde für „50 grüne Häuser“ ein grundlegendes, multiplizierbares Businessmodell entwickelt, das auf andere Stadtgebiete und Städte übertragbar ist. BeRTA ist seit dem Jahr 2020 für ganz Wien erhältlich und bietet ein rundum-Paket aus Vor-Ort-Beratung, Planung, Ansuchen um Genehmigung, Fördereinreichung und Errichtung des Moduls für bis zu 24 Quadratmeter Begrünung. Mit PeTER, der “kleinen Bruder” von BeRTA gibt es auch eine Selbstbau-Variante für Privatgrund.
Im Rahmen eines Pilotprojektes in Kooperation mit dem österreichischen Städtebund wurden BeRTA-Module in Amstetten, Eisenstadt, Feldkirch. Innsbruck, Leoben, Salzburg, Schwechat, Wieselburg und Wr. Neudorf realisiert.

Nach oben scrollen