tatwort
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2017 - 2019

Schau auf die Rohre Bayern

Der Freistaat Bayern hat zusammen mit dem bayerischen Gemeinde- und Städtetag, DWA, DVGW, VBEW und VKU eine Kampagne für die Instandhaltung von Trinkwasser- und Abwasserleitungen gestartet. Damit soll mehr Bewusstsein für die Notwendigkeit der Instandhaltung der Netze in der Bevölkerung geschaffen werden. 10 bis 15 Prozent aller Abwasserkanäle und Trinkwasserleitungen in Bayern müssen in den kommenden Jahren saniert oder erneuert werden. Positivbeispiele aus ganz Bayern zeigen, wie aus alten Rohren neue werden.

Rund 215.000 Kilometer öffentliche Kanal- und Trinkwassernetze wurden in den vergangenen Jahrzehnten unter Bayerns Städten und Gemeinden verlegt. Diese Länge entspricht etwa dem fünffachen Erdumfang. Abwasserleitungen auf Privatgrund, die schätzungsweise noch einmal so lang sind, sind da noch gar nicht mitgerechnet. Die öffentlichen Leitungsnetze stellen in der Regel das größte Anlagevermögen einer Kommune dar. Über 15.000 Fachkräfte kümmern sich in Bayern um die Wasserversorgung und die Ableitung sowie Behandlung der Abwässer.

Wert und Zustand der Leitungssysteme sind jedoch kaum in der öffentlichen Wahrnehmung präsent. Ein Schlagloch in der Straße oder bröckelnder Putz an der Schulfassade werden vom Bürgerauge sofort kritisch wahrgenommen. Die Leitungen im Untergrund und besonders deren Zustand sind für die Bürgerinnen und Bürger dagegen nicht unmittelbar sichtbar.

Begrenzte Lebensdauer von Rohrleitungen klar machen
Funktionstüchtige Netze sind die Grundlage für einen hohen Lebensstandard. Wie eine Hausfassade oder ein Straßenbelag, haben aber auch Rohrleitungen eine begrenzte Lebensdauer (etwa  50 bis 80 Jahre) und müssen laufend gewartet, geprüft und instand gesetzt werden. Geschieht dies nicht oder zu spät, riskiert man Schäden, deren Behebung beträchtliche Mehrkosten mit sich bringt.

Ein erhöhtes Wissen in der Bevölkerung über den Aufwand zur Erhaltung der Netze steigert die Wertschätzung für die erbrachten Leistungen der Betreiber. Zudem fördert es das Verständnis für die Notwendigkeit von Instandhaltungsmaßnahmen und der damit verbundenen Kosten. Im Rahmen der Informationskampagne „Schau auf die Rohre“ werden der bayerischen Bevölkerung mittels Broschüren, Videos, Website, einer Ausstellung und einer Vielzahl von Veranstaltungen die wichtigen Aufgaben rund um den Erhalt der bayerischen Leitungsnetze vor Augen geführt.

Nach dem Motto „Wussten Sie, dass…“ erfahren die Menschen beispielsweise, dass Roboter im Kanalnetz unterwegs sind, um die Abwasserleitungen auf Schäden zu prüfen oder kleine Reparaturarbeiten durchzuführen. Oder, dass Wasserleitungen „abgehört“ werden, um Lecks zu finden. Auch die unterschiedlichen technischen Möglichkeiten für die Leitungssanierung – wie zum Beispiel „grabenlose“ Verfahren – werden den Bürgerinnen und Bürgern vermittelt.

Mitmachen erwünscht – Beispiele für die neue Webplattform liefern
Von der Prüfung, über die Wartung, bis zur Sanierung und Erneuerung der Netze gibt es unter www.schaudrauf.bayern.de eine Vielzahl guter Beispiele von Kommunen aus allen Regionen des Freistaats. Um aufzuzeigen, wie es gelingen kann, die wichtige Infrastruktur der Trinkwasser- und Abwassernetze nachhaltig zu erhalten, werden laufend weitere Fallbeispiele von Betreibern ergänzt. Beim Online-Wissensquiz können Besucherinnen und Besucher der Website zudem Fragen beantworten und an einem Gewinnspiel teilnehmen. Darüber hinaus finden sich auf der Website zahlreiche Zahlen, Daten und Fakten zum Leitungsnetz.

Kostenlose Folder, Plakate und Ausstellung für Kommunen
Als Angebot der Kampagne können Kommunen, Zweckverbände und kommunale Unternehmen „Schau auf die Rohre“-Folder und Plakate kostenlos anfordern, um ihre Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Zudem steht eine Ausstellung mit 11 Galerie-Elementen zur Verfügung, die ebenso kostenlos ausgeliehen werden kann. Bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür, auf Ämtern oder in Schulen kann damit anschaulich gezeigt werden, wie Schäden entstehen und Netze saniert werden können. Um die Kampagne auch für die jeweilige Gemeinde oder Region zu individualisieren, kann das Kampagnen-Sujet mit dem Luftbild der eigenen Gemeinde angepasst werden. So soll die Identifikation mit dem Thema erleichtert werden und das Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern geweckt werden.

Know-How-Schnittstelle für Netzbetreiber und Entscheidungsträger
Parallel dazu wird im Rahmen der Initiative der Erfahrungsaustausch von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern sowie Betreibern in der Siedlungswasserwirtschaft gefördert und Arbeits- und Argumentationshilfen zur Verfügung gestellt. Auf www.schaudrauf.bayern.de/fach stehen zahlreiche Praxisbeispiele u.a. in den Bereichen Instandhaltungsplanung und -umsetzung, Finanzierung/Gebühren oder Bürgerinformation zur Verfügung. Große Netzbetreiber wie kleine Kommunen präsentieren unterschiedliche Möglichkeiten und Maßnahmen zur Instandhaltung der Netze und fördern so den Austausch von vorhandenem Wissen und Erfahrungen.

Träger der Initiative
Träger der Kampagne ist die bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung (insbesondere das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz - StMUV, das Bayerische Landesamt für Umwelt - LfU, zusammen mit den Wasserwirtschaftsämtern) in Kooperation mit den kommunalen Spitzenverbänden Bayerischer Gemeindetag und Bayerischer Städtetag sowie den Landesverbänden der wasserwirtschaftlichen Fachverbände Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) und Verband kommunaler Unternehmen (VKU).

www.schaudrauf.bayern.de

 

Aufgaben tatwort:

  • Finalisierung Claim und Visual
  • Erstellung einer Fallbeispielsammlung
  • Produktion von Werbemitteln (Plakate, Broschüren, Roll-Ups, Textbausteine, Kurzvideos)
  • Aufbau Webauftritt (Fachwebsite + Website für Bürger)
  • Organisation Launch-Pressekonferenz
  • Organisation Info-Tour mit 7 regionalen Medienevents
  • Unterstützung bei Info- und Fachveranstaltungen
  • Fach-Medienarbeit
  • Projektmanagement

 

Auftraggeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt